Die Deutschen Aktien sind in Krisenzeiten eigendlich gefragt. A
Durch die Globalisierung ist jedoch alles miteinander vernetzt. B
Die EZB kann nur noch Negativzins einführen. A
Brexit kann noch einseitig verhindert werden. A
DOWJ - DAX
Insgesamt ist der Kursverlauf der beiden Indices häufig sehr gleichförmig. Bemerkenswert ist, dass im Jahr 2001 nach den Anschlägen auf das World Trade Center und der folgenden weltweiten Wirtschaftsflaute der DAX deutlich stärker verlor als der Dow Jones. Gleiches gilt für den Ausbruch der Finanzkrise der europäischen Staaten im Jahr 2011.
Von Ende 2014 bis zum Frühjahr 2015 entwickelte sich der DAX im Zuge der extrem lockeren Geldpolitik der EZB deutlich besser als sein amerikanisches Pendant. Es lässt sich feststellen, dass die Korrelation zwischen beiden Indices sehr hoch ist, sich kurzfristige Unterschiede im Laufe der Zeit mehr oder weniger schnell wieder ausgleichen. Aktuell vergrößert sich allerdings die Lücke zu Gunsten des Dow Jones. . Während der Dow Jones bis vor kurzem noch neue Rekordmarken aufstellte fehlen dem Dax 30 bereits rund 15 % zum absoluten Hoch vom Anfang des Jahres.
Weltweit, insbesondere aber in Europa und Deutschland, stützen nach wie vor die relativ niedrigen Zinsen. Aktuell (Stand 29.11.18) ist die von der Bundesbank veröffentlichte Umlaufsrendite in Deutschland im Vergleich zur Situation vor zwei Wochen mit 0,18% (vorher: 0,24%) auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Monaten gesunken.
Für Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren erhalten Anleger aktuell (Stand: 30.11.18) eine Rendite von ca. 0,32%. Zum Vergleich: Anleihen der USA mit der gleichen Laufzeit rentieren mit ca. 3,02%. In den letzten zwei Wochen sind die 10 jährigen Staatsanleihen Renditen in Deutschland und in den USA weiter gefallen.
In Europa sind erste zaghafte Anzeichen für ein vorsichtiges Ende der ultra lockeren Geldpolitik der EZB sichtbar. Aber weiterhin lässt die EZB sich die Option offen, weiterhin Anleihen zu kaufen und damit die Märkte mit reichlich Liquidität zu versorgen. Das verkündete Ende des Anleihenkaufprogramms lohnt einer genaueren Betrachtung:
Ab Anfang 2019 sollen keine neuen Mittel von der EZB für Ankäufe eingesetzt werden. Fälligkeiten werden aber zunächst ersetzt. Eine echte Abkehr von der ultra-expansiven Geldpolitik der letzten Jahre ist noch nicht zu sehen. Somit bleiben die Aktienmärkte durch das Zinsumfeld grundsätzlich weiterhin gut gestützt. Insbesondere in Europa ist aber grundsätzlich Vorsicht angesagt.
Die Folgen werden von den Märkten als sehr gravierend eingeschätzt. Sollten die Zölle zurückgenommen werden, sind Freudensprünge an den Märkten zu erwarten. Auf die Andeutung der möglichen Verzögerung der Einführung dieser Zölle sprangen die Aktienmärkte am 04.04.18 bereits deutlich an, der DAX um über 400 Punkte und der Dow Jones um über 800 Punkte. Dies zeigt das Kursbeeinflussungspotential der entsprechenden Entscheidungen.
Über eines herrscht dabei allgemein Konsens: die FED wird sich bei Zinserhöhungen auch unter dem neuen FED-Präsidenten Jerome Powell an den aktuellen Wirtschaftsdaten orientieren und versuchen, „Unheil an den Märkten“ zu vermeiden. In der Vergangenheit ist ihr das sehr gut gelungen. Auch der verkündete Stopp weiterer Anleihenkäufe und die vorsichte Absenkung des Staatsanleihenvolumens in der Bilanz der Zentralbank hat den Markt nicht übermäßig belastet.
In Europa hat die Europäische Zentralbank noch keine Beschlüsse für eine echte Abkehr von den Niedrigzinsen getroffen. Aber dieser Tag rückt näher und könnte dann zu Belastungen für die Aktienmärkte führen.
Beim Brexit die finale Zustimmung des britischen Parlamentes noch offen. Entlastend wirkt hier die Vereinbarung einer längeren Übergangszeit bis Ende 2020. Allerdings zeigen die jüngsten Diskussionen im britischen Parlament die Schwierigkeiten, einen Konsens zu finden. Je nach Verlauf der Beratungen sind Kurssprünge in beiden Richtungen an den europäischen Börsen zu erwarten.
An der Entwicklung des Euro/Dollars kann man grundsätzlich auch sehr gut die Einschätzung der künftigen Zinspolitik von EZB und FED ablesen. Seit 2015 pendelte der Euro/Dollar zwischen 1,04 und 1,15 seitwärts. Der Wahlsieg von Donald Trump hat den US-Dollar aber nur kurzfristig gestärkt, anschließend verlor der US Dollar aber wieder an Wert und bewegte sich inzwischen sogar zu Beginn des Jahres 2018 teilweise bis ca. 1,25, dem höchsten Wert seit Anfang 2015 um anschließend wieder etwas zurückzufallen. Nach einigen Auf und Abs schwankt der Kurs nun seit rund 6 Monaten um die 1,15 mit aktuell wieder schwächerer Tendenz.
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